11.09.2011 Starkes Falkenraubmöwen-Auftreten am Bodensee

12.09.2011 - 16:01

Eine Gruppe von Bodensee-Ornithologen (E. Christen, J. Hochuli, D. Marques, N. Orgland, S. Werner) konnte am Nachmittag des 11.09.2011 bei einer dreistündigen Bootsfahrt am Obersee (Teil des Bodensees) zwischen Romanshorn und Friedrichshafen ein tolles Schauspiel von mindestens 7 juvenilen Falkenraubmöwen (5 dunkle Morphe, 2 helle Morphe) beobachten. Die Möwen schwammen zumeist und waren sehr zutraulich (bis zu 5 m). Die Anzahl ist laut S. Werner sehr konservativ, da sie nur auf Simultanbeobachtungen beruht. Unter den sicher bestimmten Raubmöwen war keine einzige Schmarotzerraubmöwe! Lediglich eine immature Raubmöwe blieb unbestimmt. Die Raubmöwen scheinen schon seit ca. 1 Woche anwesend zu sein (siehe Raubmöwenmeldungen auf ornitho.ch), darunter auch eine ad, die S. Werner von Land aus beobachten konnte.
Bereits am 10.09.2011 gelang im Rheindelta ein Nachweis einer juvenilen Falkenraubmöwe der dunklen Morphe (T. Epple, J. Herzer, G. Segelbacher, S. Werner).
In Spanien werden derzeit extrem hohe Zahlen festgestellt, die wohl auf das gute Lemmingjahr (zB in Norwegen) zurückzuführen sind - Infos vom Bodensee von Stefan Werner!

Gute Plätze für Raubmöwen sind in Österreich das Rheindelta am Bodensee oder diverse Seebäder am Neusiedlersee. Aber auch am Unteren Inn, wo G. Juen und H. Kolland heuer bereits eine Beobachtung meldeten oder in alpinen Regionen, die den tundraähnlichen Brutgebieten ähneln (Mornelldurchzugshabitate), können vor allem Falkenraubmöwen auftreten. Dazu gibt es aus Österreich bereits trotz der geringen Beobachterdichte in den Alpen einige Nachweise.

Heute, 12.09.2011, konnte von R. Triebl bei einer Bootsfahrt über den Neusiedlersee eine unbestimmte, kleine Raubmöwe beobachtet werden. Eine Nachsuche könnte vielleicht erfolgversprechend sein. Gute Aussichtspunkte sind beispielsweise das Seebad Illmitz, das Seebad Podersdorf oder der große Hochstand an der Podersdorfer Pferdekoppel.
lG Ernst