09.10.2011 - zur aktuellen Situation am Unteren Inn/OÖ

09.10.2011 - 16:20

Die Meldung eines Sandstrandläufers (Calidris pusilla) am 07. & 08.10.2011 bei Katzenberg-Leithen am Unteren Inn/OÖ, bei Anerkennung ein Erstnachweis für Österreich, hat in den letzten Tagen für erhebliche Aufmerksamkeit unter den Vogelbegeisterten im In- und Ausland gesorgt. Aufgrund dieses Interesses eine kurze Darstellung der Verhältnisse am Unteren Inn, die ich heute gemeinsam mit Sandra Götsch und anderen vor Ort angetroffenen Beobachtern vorfand:
Durch den Schlechtwettereinbruch ist der Pegel des Inn angestiegen und hat die Schlickbänke in vielen Bereich stark verkleinert oder ganz verschwinden lassen. Im Bereich Kirchdorf ist damit für kleinere Watvögel nur sehr wenig geeignetes Terrain vorhanden, ein wenig besser ist die Lage in Katzenberg-Leithen bis zum Stauraum Oberberg, wo nach wie vor einige Limikolen unter zahlreichen Entenvögeln zu beobachten waren. Die aktuell für Strandläufer geeigneste Stelle ist praktisch nur von der Schiffsanlegestelle einsehbar und befindet sich von dort gesehen flußaufwärts innseitig. Dort gibt es noch eine etwas größere, allerdings nur teilweise einsehbare Sandbank, an der sich im teilweise leicht verkrauteten Schlick einige kleine Limikolen tummelten. Ein Sandregenpfeifer, zumindest 7 Alpenstrandläufer, zumindest 5 Zwergstrandläufer und ein weiterer Strandläufer von Zwergstrandläufergröße, allerdings geringfügig korpulenter, konnten beobachtet werden, die große Beobachtungsdistanz (geschätzte 600 m) und die nur teilweise Einsehbarkeit machten eine exakte Zählung ebenso unmöglich wie eine exakte Bestimmung des fraglichen Strandläufers. Der Vogel ist somit aller Wahrscheinlichkeit nach immer noch anwesend. Möglicherweise gelingt ja in den nächsten Tagen eine nähere Beobachtung bzw. Fotodokumentation.

Ansonsten an interessanten Arten:
Nonnengans 2 ad. (Kat. ?)
Nilgans 1 ad.
Rostgans 2 ad.
Schwarzstorch 1
Fischadler 1
Flußuferläufer 1
Dunkler Wasserläufer 12
Grünschenkel 7
Pfuhlschnepfe 1 JK
Großer Brachvogel 30+

lG Ernst

Hallo zusammen, lieber Ernst,
am 7.10 waren insgesamt 50 Cal alp und 8 cal min und eben der Cal pus anwesend(GJu&SSe).
Am 8.10 waren schon deutlich weniger Limikolen anwesend, aber der Cal pus war auch noch anwesend(GJu, ULi, HKo, SSe, HBL, MPL, EPi .
Der von uns gesehene Cal pus war nicht geringfügig korpulenter, sondern für alle Beobachter, die am 7.& 8.10. anwesend waren, auch auf große Distanz im direkten Vergleich, deutlich dicker und somit größer als die daneben stehenden Cal min.
Als ich den Vogel zuerst mit einem Cal min um 8:00h auf gut 250m, aber trotzdem bei schlechten Licht und starkem Wind entdeckt hatte, konnte man nicht nur erkennen, dass er deutlich dicker und größer war, sondern auch einen Tick heller war und die Zentren der unteren Schulterfederreihen hatten einen Eindruck eines Cal bai hinterlassen, also leicht geschuppt.
Und zudem war der Schnabel im direckten Vergleich zum Cal min etwas länger und vorallem dicker.
Als die Kamera so um 8:10h montiert wurde und die Iso-Einstellung auf 2000 hinaufgedreht wurde, flog der Vogel samt dem Cal min auf und landete schleßlich für 20min an einer anderen Stelle im selbem Stauraum. Dabei vergrößerte sich Distanz auf 500m bei einer Iso-Anzahl von noch 1000 aber bei dunklm Hintergrund. Eine intensive Nachsuche bliebt wieder ohne Dokumentation.
Schon aus der Vergangenheit bei anderen Arten kann man annehmen, dass der Vogel noch länger verweilen könnte, was junge Cal spec. im Allgeinem bei günstigen Schlickverhältnissen gerne tun.
Die kommende niederschlagsärmere Wettersituation und daher die sinkenden Pegelstände am Inn könnten eine Besserung der Schlickverhältnisse herbeiführen und die Vögel zu einer noch längeren Verweildauer animieren.
Daher und auch aus anderen Gründen(es könnten weitere seltene Limikolen im Okt und Nov noch auftauchen), sollte man diese Kontinuität beibehalten und konzentiert beobachten.
Viel Erfolg wünscht euch Georg

Hallo,

ich war heute bei starkem Regen kurz am Inn, leider hat sich die "Schlammbank-Situation" noch etwas verschlechtert. Der Inn hat nun seinen höchsten Pegel erreicht, es wurde kurzzeitig ein Stautor geöffnet um Wasser abzulassen. Es gibt aber weiterhin gute Schlammbänke im Bereich 36,6 (km) und 37,4 (km) das ist oberhalb von der "Schiffsanlagestelle". Die äußere Insel (600 m) ist bis zu dem Grünstreifen unter Wasser.