Waldviertel/NÖ

Das Waldviertel umfasst ca. 4600 km² und liegt im nordwestlichen Niederösterreich. Es grenzt im Westen und Norden an die tschechische Republik, im Osten bildet der Manhartsberg die Grenze zum Weinviertel und die Südgrenze des Waldviertels läuft entlang der Donau. Das Waldviertel besteht demnach aus den politischen Bezirken Gmünd, Zwettl, Waidhofen an der Thaya, Horn sowie Teilen der Bezirke Krems an der Donau, Hollabrunn und Melk.

Zu den regionalen Hot Spots für Vogelbeobachtung zählen sicher die größeren der über tausend Fischteiche. Dazu gehören der Rudmannser Teich (Bez. Zwettl), der Haslauer Teich (Bez. Gmünd) und der Jägerteich (Bez. Waidhofen/Thaya). Außer im Hochwinter sind an diesen drei Teichen immer Wasservögel zu beobachten. Besonders interessant sind die Teiche zur Zugzeit, wenn ua. Fischadler oder verschiedene Seeschwalben- und Limikolenarten Rast machen. Am Rudmannser Teich konnten binnen eines Jahres (2010 – 2011) 180 Vogelarten beobachtet werden, darunter auch Besonderheiten wie Steppenweihe, Kranich, Kiebitzregenpfeifer, Pfuhlschnepfe, Regenbrachvogel, Raub- und Weißflügelseeschwalbe und Sumpfohreule. Im Frühjahr sind dort nicht selten bis zu 10 Entenarten gleichzeitig zu sehen.

Im Zentrum des Waldviertels befindet sich einer der größten Truppenübungsplätze Europas, der TÜPL Allentsteig. Arten wie Wachtelkönig, Feldschwirl, Raubwürger und Braunkehlchen haben hier national bedeutende Brutvorkommen. Auch der Wiesenpieper ist hier regelmäßiger Brutvogel. Das Betreten ist verboten, jedoch können diese Vögel und viele andere auch in den Randzonen außerhalb des TÜPLs beobachtet werden.

An Zug-Tagen mit guter Thermik lohnt es sich auch den Himmel auf Greifvögel zu kontrollieren. So konnten im Gebiet bisher 26 Arten nachgewiesen werden: Rot- und Schwarzmilan, Sperber, Habicht, Rohr-, Wiesen-, Korn- und Steppenweihe, Mäuse-, Raufuß-, Adler- und Wespenbussard, Fisch-, See-, Schlangen-, Schrei-, Schell-, Kaiser-, Stein- und Zwergadler, Merlin, Turm-, Baum-, Rotfuß-, Wander- und Sakerfalke.

Im Horner Bezirk gab es ein etwa 10 ha großes Feuchtgebiet, in dem zur Zugzeit hunderte Limikolen rasteten. Dort konnten auch Top-Raritäten wie Seggenrohrsänger und Mittelmeersteinschmätzer beobachtet werden, das Biotop wurde jedoch durch Trockenlegung zerstört.

Text: Richard Katzinger

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