Unterer Inn/OÖ
Der Unterlauf des Inn im bayrischen-oberösterreichischen Grenzgebiet ist bei den Staustufen Obernberg/Egglfing und Frauenstein/Ering sowie bei Reichersberg, an der Salzachmündung, gelegentlich bei Ranshofen und in der Hagenauerbucht am interessantesten.
Der Untere Inn ist im Gegensatz zum Bodensee speziell im Herbst weniger hochwassergefährdet und bietet folglich Limikolen gesicherte Schlickbänke.
Hier kann man im Winter spärlich Gänse, sehr viele Gründelenten, geringe Zahlen von Tauchenten, Silberreiher, einzelne Seeadler und kleine Trupps von Alpenstrandläufern feststellen. Zusätzlich befindet sich hier ein mittelgroßer Möwen- sowie ein bedeutender Dohlenschlafplatz.
Im Frühling brütet hier eine große Zahl von Lachmöwen, unter denen auch vereinzelt Paare von Schwarzkopfmöwen und Mittelmeermöwen anzutreffen sind. Übersommerungen von Löfflern sowie sehr seltene Bruten des Stelzenläufers wurden schon beobachtet. Alle drei Sumpfseeschwalbenarten, viele Zwergmöwen, bei Zugstau tausende Schwalben, aber auch sehr viel Wasserläufer, einige Strandläufer und andere Limikolen ziehen durch.
Der Sommer beherbergt brütende Brandgänse(30 Paare), Rohrweihen, Blaukehlchen, Nacht,- Seiden- und Purpurreiher (in der Reichersberger Au), Flußseeschwalben (Salzachmündung) und ist Mauserplatz von Gründelenten und einigen Brachvögeln.
Der Herbst (aber auch der Frühling) wird durch den Limikolendurchzug dominiert: Insgesamt wurden bis dato 44 Limikolenarten festgestellt (vergleichsweise im Rheindelta/Vlbg 51 Arten und im Neusiedlersee-Seewinkel/Bgld 48 Arten)! Weiters sind zu dieser Jahreszeit verschiedene Rallenarten sowie Beutel- und Bartmeisen anwesend.
Text: Georg Juen