2010 in Zahlen und Fakten
Das Jahr 2010 war aus ornithologischer Sicht erneut ein sehr erfolgreiches Jahr für Österreich. Durch die kontinuierlich steigende Zahl der Melder konnten fast jeden Tag Sichtungen von Seltenheiten in die Meldungsübersicht aufgenommen werden. Insgesamt wurden dem Club 300 Sichtungen von 320 verschiedenen Vogelarten gemeldet, das sind gleich viele wie 2009.
Aus den zahlreichen bemerkenswerten Beobachtungen 2010 sollen hier nur die sogenannten Megas, also Arten mit bis zu 15 Nachweisen, hervorgehoben werden:
Krauskopfpelikan (Murstau Gralla, 26./27.02., J. Brandner, 1. Nachweis)
Krauskopfpelikan (Rheindelta, 10./11. & 20. - 27.04., 2. Nachweis)
Krauskopfpelikan (Seewinkel, 04. - 09.05., K. Wiesinger, 3. Nachweis)
Drosseluferläufer (Mauthausen, 04. - 30.11., H. Pfleger, 3. Nachweis)
Krauskopfpelikan (Seewinkel, 23.08. - 05.09., T. Schernhammer, 4. Nachweis)
Taigazilpzalp (Apetlon, 01. - 04.01., W.Trimmel, 4. Nachweis)
Eismöwe (DoKW Melk, 1./2.11. & DoKW Greifenstein, 3./4.11., W. Schweighofer, 8. Nachweis)
Schwarzkopfruderente (DoKW Freudenau, 27.12. - 16.05., T Skrivanek, A. Ranner, 9. Nachweis)
Schwarzkopfruderente (DoKW Altenwörth, 17.01., W. Trimmel, 10. Nachweis)
Schwarzkopfruderente (Krems/Donau, 14.02., G. Wichmann, 11. Nachweis)
Fichtenammer (Ranten, 19.03., J. Spreitzer, 11. Nachweis)
Kappenammer (Rheindelta, 02./03.06., S. Trösch, 13. Nachweis)
Kappenammer (Hatting, 27.06., W. Gstader, 14. Nachweis)
Schmutzgeier (Laternser Tal, 29.06., Nicole Sonntag, 7. Nachweis seit 1980)
Besonders bemerkenswert war ein in Österreich bisher noch nie festgestellter Einflug von Raubmöwen im Herbst, dessen Schwerpunkt am Neusiedlersee lag. Alle vier europäischen Raubmöwenarten wurden im Jahr 2010 mehrfach gemeldet (Skua 2 Ind., Spatelraubmöwe 6 Ind., Schmarotzerraubmöwe 16 Ind., Falkenraubmöwe 3 Ind.).
Mit der Spornammer konnte eine weitere nordische Art einen erstmals in dieser Größenordnung stattfindenden Einflug verzeichnen. Mindestens 13, möglicherweise aber auch über 20 Individuen zogen im Herbst im Rheindelta durch, ein Individuum im Seewinkel.
Abschließend noch weitere Zahlen und Fakten:
Es gelang eine Steigerung der Rankingteilnehmer auf 72. Mittlerweile gibt es zumindest 35 Personen in Österreich, die über 300 Arten innerhalb der Landesgrenzen gesehen haben; von diesen sind 30 im Ranking vertreten. Damit haben 2010 gleich vier Personen den Einzug in den Club 300 geschafft.
Peter Frießer beobachtete mit der Skua am 03.04. im Alter von 17 Jahren und 307 Tagen seine 300. Art und ist damit der viertjüngste 300erer Österreichs.
Die längste Jahresliste schaffte Sebastian Zinko mit 289 Arten (drittlängste Jahreliste nach 300, Juen 2004; 293, Albegger 2008).
Die längste Tagesliste des Jahres gelang am 08.05. dem Quintett Albegger/Dvorak/Götsch/Neger/Ringert im Seewinkel mit 149 Arten.
Weiters wurde der Jahresbericht Elanus mit einer Doppelausgabe für die Jahre 2006/07 – erstmals in Form eines farbigen Printwerks – wieder vom Redaktionsteam Kolleritsch/Albegger/Neger/Ringert/Zinko ins Leben gerufen.
Abschließend ein herzliches Dankeschön an alle Ornithologen, die mit ihren Meldungen die Grundlage für dieses erfolgreiche Jahr geschaffen haben! Es bleibt zu hoffen, dass es auch im kommenden Jahr auf diese Art weitergeht, in diesem Sinne - Guten Rutsch nach 2011!