Das Jahr 2016 war aus ornithologischer Sicht ein erfolgreiches Jahr für Österreich. Durch die weiterhin steigende Zahl der Melder und deren teilweise sehr hohe Aktivität konnten fast jeden Tag Sichtungen von Seltenheiten in die Meldungsübersicht aufgenommen werden. Dies spiegelt sich auch in der Anzahl der gesamt gemeldeten Arten wider: Insgesamt wurden dem Club 300 Sichtungen von 329 verschiedenen Vogelarten gemeldet. Dieser Wert liegt etwas über dem Durchschnitt der letzten Jahre und er beinhaltete einige besondere Arten, was sich in einem Wachstum der Listen der Topgruppe um bis zu sechs Arten widerspiegelt.

Aus den zahlreichen bemerkenswerten Beobachtungen 2016 sollen hier nur die sogenannten Megas, also Arten mit bis zu 15 Nachweisen sowie Arten mit bis zu 15 Nachweisen seit 1900 und generell extrem selten nachgewiesene Arten (alle vorbehaltlich einer Anerkennung durch die AfK), hervorgehoben werden:

Blauwangenspint (St. Andräer Zicksee/Sw/Bgld, 21.-22.05.2016, H. Bihlmeier, W. Bühler, 1. Nachweis)
Buschrohrsänger (Enns/OÖ, 21.-22.06.2016, H. Pfleger, 1. Nachweis)
Wüstenregenpfeifer (Oberstinker & Podersdorfer Pferdekoppel/Sw/Bgld, 28.-30.04.2016, M. Mitterbacher, 3. Nachweis)
Wüstenregenpfeifer (Oberstinker & Przewalski-Pferdekoppel/Sw/Bgld, 21.-28.06.2016, B. Forthuber, 4. Nachweis)
Cistensänger (Schweizer Ried/Vbg, 26.-27.06.2016, A. Schönenberger, 9. Nachweis)
Zwergammer (Edlauer Teich/Waldviertel/NÖ, 23.-26.03.2016, R. Katzinger, 12. Nachweis)
Zwergammer (Kleinwarasdorf/Bgld, 11.-18.12.2016, P. Kolleritsch, R. Katzinger, 13. Nachweis)
Steppenkiebitz (Graurinderkoppel/Sw/Bgld, 02.-08.09.2016, J. Kremer, J. Laber, R. Katzinger, 14. Nachweis)
Fichtenammer (Kleinwarasdorf/Bgld, 09.-18.12.2016, S. Wegleitner, 15. Nachweis)
Kurzschnabelgans (Hohenau/NÖ, 25.-31.03.2016, M. Denner, 15. Nachweis)
Grönländische Bläßgans (Stundlacke/Sw/Bgld, 03.12.2016, J. Laber, 3. Nachweis)
Taigazilpzalp (Haslau/Donau/NÖ, 18.12.2016, C. Schulze, C. Schütz, 5. Nachweis)
Alpenkrähe (Dreizinkenspitze/Karwendel/Tir, 03.08.2016, R. Wendt)

Abschließend noch weitere Zahlen und Fakten:
Die Anzahl der Rankingteilnehmer steigerte sich auf 90. Mittlerweile gibt es zumindest 61 Personen in Österreich, die über 300 Arten innerhalb der Landesgrenzen gesehen haben; von diesen sind 50 im Ranking vertreten. Damit haben 2016 zwei Personen den Einzug in den Club 300 geschafft.
Die längste Jahresliste schaffte Johannes Laber mit 283 Arten.
2016 wurde keine längste Tages- oder 24 Std.-Liste des Jahres gemeldet.
Weiters wurde der Jahresbericht Elanus mit der siebenten Print-Ausgabe für das Jahr 2014 plangemäß vom Redaktionsteam Kolleritsch/Albegger/Neger/Ringert/Zinko fortgesetzt.

Abschließend ein herzliches Dankeschön an alle Ornithologen, die mit ihren Meldungen und Fotos die Grundlage für dieses erfolgreiche Jahr geschaffen haben! Dies bestärkt das Club 300-Team, seine sehr zeitintensive, ehrenamtliche Arbeit fortzusetzen. Es bleibt zu hoffen, dass es auch im kommenden Jahr auf diese Art weitergeht. Es wäre wünschenswert, wenn sich 2017 noch weitere Vogelbeobachter dazu entschließen, ihre Beobachtungen von Seltenheiten zeitnah bekanntzugeben (idealerweise vermehrt wieder aus dem Feld über BIRDERSMS oder dem seit 2014 bestehenden BIRDER-WHATSAPP, was zuletzt leider etwas zurückgegangen ist), um damit anderen Personen die Freude an der Beobachtung zu ermöglichen und auch etwas dazu beizutragen, dass der Kreis der Vogelfreunde zusammenwächst und sich auch im Sinne des Naturschutzes vergrößert. In diesem Sinne - Guten Rutsch nach 2017 und viel Erfolg im neuen Jahr!