Für viele ist es heutzutage eine Selbstverständlichkeit – blitzschnelle Informationen über BIRDER-Whatsapp, club300.at, ornitho und andere online-Kanäle zu seltenen Vogelarten – das war bei weitem nicht immer so – den Beginn dieser „modernen“ Errungenschaften markierte Anfang der 2000er Jahre BIRDERSMS, bird.at und ab 2003 der Club 300 Österreich – der nun sein 20-jähriges Jubiläum feiert!

Im August 2003 war es soweit – auch Österreich hatte seine ornithologische Internetseite Club 300 mit seinen Kerninhalten Raritätenübersicht, Ranking und Fotogalerie. Nunmehr sind unglaubliche 20 Jahre wie im Flug vergangen und wir schreiben den August 2023. 20 Jahre – ein Zeitraum, in dem sich die Vogelkundler-Szene Österreichs deutlich vergrößert und auch zahlreiche Veränderungen stattgefunden haben.

Anfangs – wie so oft bei neuen „Errungenschaften“ durchaus kritisch beäugt – hatte sich der Club 300 Österreich in wenigen Jahren zu einer allgemein beachteten und von diversen vogelkundlich interessierten Personen im In- und Ausland regelmäßig besuchten Internetseite „gemausert“. Die ursprünglich eher reservierte, „twitcheraverse“ Haltung vieler führender österreichischer Ornithologen wandelte sich im Laufe der ersten Jahre seines Bestehens überwiegend. Durch die nachhaltig seriöse, rasche und ehrenamtliche Arbeit des Club 300 erfuhr die Webseite bald weitgehende Unterstützung, die letztlich dazu führte, dass die meisten Entdeckungen seltener Vogelarten zeitnah bekannt wurden und auch andere interessierte Personen die Möglichkeit erhielten, sich am Anblick derselben zu erfreuen. War man vor 20 Jahren als „Twitcher“ noch meist allein oder in einer Kleingruppe unterwegs, so besteht heute eine – allerdings im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern – noch immer sehr überschaubare und kleine Twitcher-Gemeinschaft. Dies hat auch – natürlich maßgeblich unterstützt durch die fast zeitgleich in Erscheinung getretene Digitalfotografie – die deutliche Verbesserung der Dokumentation von seltenen Vogelarten mitunterstützt. Bis zum Jahr 2013 fand – heute fast unvorstellbar – fast alles im Bezug auf Meldungen von Seltenheiten im Club 300 Österreich bzw. BIRDERSMS statt. Der enorme Aufwand, der dahinter stand, wurde von vielen geschätzt, geriet bei einzelnen im Laufe der Jahre leider aber auch in Vergessenheit. Im Gegensatz zu vielen anderen vergleichbaren Internet-Seiten verfügt der Club 300 Österreich seit der Freischaltung seiner 2. Version (2007) über eine frei zugängliche Datenbank sowie mit der Zeitschrift Elanus über ein eigenes, jährlich erscheinendes Printmedium. Der enorme Wert dieser Datenbank liegt nicht nur in der Sammlung aktueller Seltenheiten-Meldungen, sondern auch in der konsequenten Wartung derselben, die unter anderem die Anpassung an Entscheidungen der Avifaunistischen Kommission von BirdLife Österreich (AfK) mitumfasst. Auch für die AfK ist der Club 300 damit ein wichtiges Instrument geworden, um möglichst alle Beobachtungen meldepflichtiger Arten und Protokolle dazu monitoren zu können.

Zehn Jahre nach dem Start des Club 300 Österreich erhielt auch Österreich (zuvor nur die Schweiz) sein eigenes, von BirdLife Österreich betriebenes ornitho, was einen weiteren Quantensprung im Bereich zeitnaher Meldungen bedeutete. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen BirdLife Österreich und Club 300 Österreich sowie das Zutun einer erfreulicherweise immer weiter steigenden Zahl von Vogelbegeisterten werden heute deutlich mehr Meldungen seltener Vogelarten zeitnah bekannt als noch vor wenigen Jahren und auch die Twitcher-Gemeinschaft ist gewachsen. Erfreulicherweise halten sich die mit dieser Strömung sehr oft verbundenen Kuriositäten in der österreichischen „Szene“ weitgehend in Grenzen.

Am 14.01.2022 ging schließlich die 3. Version des Club 300 in völlig neuem Design online, an dem sich eine ständig steigende Zahl von Benutzern erfreut. Der Dank des Club 300-Teams gilt an dieser Stelle all jenen, die zur schnellen Information in Form von Daten- oder Fotoübermittlung beitragen und damit eine möglichst umfassende Darstellung des aktuellen Raritätengeschehens ermöglichen. Das Club 300-Team wünscht allen Birdern weiterhin viel Freude am Beobachten!