Möglicher ROTKEHLSTRANDLÄUFER am Inn

07.09.2011 - 13:23
Georg Juen // Mi., 07.09.2011 - 13:23

Diesen Strandläufer(immer der rechte Vogel) teilweise zusammen mit Cal alp und Cal min, konnten wir (Heinz Kolland und ich, später auch Stephan Selbach) am Unteren Inn bei Ering/Frauenstein von Ering/Bay aus beobachten. Mit dem Spektiv von Heinz( Swaro ATM 20-60 HD) viel uns das längere Hinterende, also längere Handschwingen- und Flügelprojektion, der Kontrast zwischen dunkleren oberen Teil der Oberseite(obere Schulterfederreihe und Rücken) und hellerer unterer Teil der Oberseite(untere Schulterfederreihe, Armdecken und Schirmfedern), undeutlicheres Mantel "V", kürzere Beine und fahlere Kopfzeichnung sowie ungeteilter Überaugenstreif auf. Der Vogel war möglicherweise schon am Samstag den 3.9.2011 anwesend und möglicherweise auch am Mittwoch den 7.9.2011. Vermutlich handelt es hier um einen Rotkehlstrandläufer und es wäre erst der 2. Juvenile für Europa.(der 1. Juv. stammt von der Fair Isle, am 1.9.1994, Totfund). Der Rotkehlstrandläufer brütet auf der Taimyr-Halbinsel und auch weiter östlicher wo auch Knutt, Sichelstrandläufer, Sanderling und Kiebitzregenpfeifer entstammen und die auch bei uns regelmäßig durchziehen. Wenn jemand Interesse hätte sollte den Unteren Inn einen Besuch abstatten. Weitere Beobachtung bis jetzt zusammengefasst: Thors- und Odinswassertreter, 32Pfuhlschnepfen, 5Knutt, Teichwasserläufer, 2Graubrust-Strandläufer, Zitronenstelze, kurz rastende Falkenraubmöwe, Tüpfelsumpfhuhn, Fischadler, Raubseeschwalbe, usw. Georg Juen

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Servus Stefan und hallo an alle,
danke für dein Link.
Vorort fielen uns die oben genannten Unterschiede auf, obwohl die Witterungsbedingungen und daher die Beleuchtungumstände eher schlecht waren. Die Frage stellt sich und die natürlich offen bleiben wird: was wäre wenn die Belichtungsverhältnisse besser gewesen wären, z.B. bei Sonnenschein oder was wäre wenn der Vogel auf deutlich kürzerer Distanz fotografiert wurde?
Ob diese Unterschiede auch noch vorhanden gewesen wären? In Anbetracht dessen, dass es sich um ein 2. Juv. für Europa darstellen könnte, muss der Vogel auf kurzer Distanz dokumentiert werden. Das ist meine persönliche Meinung, auch die von Heinz Kolland und Stephan Selbach.
Aber eine große Frage bleibt noch offen: in D. Paulsen 1993, Shorebirds of the Pacific Northwest, wird unter Notes folgendes gemutmaßt, although it is likely that juveniles occur as regulary as adults do in the Northwest, a number of sight and photographic records of that age class attributed to this species remain equivocal.
Für uns heißt das, dass auf ca. 30 ad Pk. Cal ruf die in Europa nachgewiesen wurden, gleichermaßen min 30 Juvenile fallen könnten!
Und wer im Herbst den Standläuferdurchzug in den drei besten Watvogelgebieten in Österreich verfolgt, wird feststellen, dass die Juvenilen deutlich häufiger sind, selbstverständlich nicht nur von unseren Arten, z.B. Try sub, Cal bai, Cal fus und ganz aktuell Cal mel: allein in diesem Herbst fällt die Ratio 1ad zu 4juv aus! Und der Cal ruf?
Wir müssen alle lernen, dass unsere Bestimmungskenntnisse nicht nur bis zum Cal mel reichen sollten, sondern erst losgehen!
Grüeßle Georg

Hallo Georg,

auf www.club300.de gibt es im ID Forum auch grad eine Diskussion Cal ruf vs. Cal min.
Dort wird auf den Artikel "Die Kleider des Zwergstrandläufers Calidis minuta und ihre Variationen" (Peter H. Barthel, Band 7, JG 1993, Heft 3) verwiesen. Vielleicht hilft das ja weiter ...

LG

Robert

Hallo Robert,
viel wird aber nicht mehr diskutiert in Deutschland.
Bei dem einem Thread endete es beim alternativen partitur-lesen einer mozart-symphonie und beim anderen sind die Beine nicht genug weit hinten angesetzt für ein Cal ruf!!
Wird wohl am Cal acu von Brandenburg liegen.
Grüeßle Georg